Die wichtigsten Befehle, die bei der Installation und Verwendung einer MySQL-Quelldistribution ausgeführt werden müssen, sind die folgenden:
shell>groupadd mysqlshell>useradd -g mysql mysqlshell>gunzip < mysql-shell>VERSION.tar.gz | tar -xvf -cd mysql-shell>VERSION./configure --prefix=/usr/local/mysqlshell>makeshell>make installshell>cp support-files/my-medium.cnf /etc/my.cnfshell>cd /usr/local/mysqlshell>bin/mysql_install_db --user=mysqlshell>chown -R root .shell>chown -R mysql varshell>chgrp -R mysql .shell>bin/mysqld_safe --user=mysql &
Wenn Sie von einem Quell-RPM ausgehen, tun Sie Folgendes:
shell> rpmbuild --rebuild --clean MySQL-VERSION.src.rpm
Auf diese Weise wird ein Binär-RPM erstellt, das Sie installieren können. Bei älteren RPM-Versionen müssen Sie unter Umständen den Befehl rpmbuild durch rpm ersetzen.
Hinweis: Beim folgenden Vorgang werden keine Passwörter für MySQL-Konten eingerichtet. Wenn Sie den Vorgang abgeschlossen haben, fahren Sie fort mit Abschnitt 2.9, „Einstellungen und Tests nach der Installation“, wo Konfiguration und Tests nach der Installation beschrieben sind.
Hier nun eine detailliertere Version der vorangegangenen Beschreibung zur MySQL-Installation aus einer Quelldistribution:
Fügen Sie einen Anmeldebenutzer und eine Gruppe hinzu, unter denen mysqld ausgeführt wird:
shell>groupadd mysqlshell>useradd -g mysql mysql
            Diese Befehle fügen die Gruppe mysql und
            den Benutzer mysql hinzu. Die Syntax für
            useradd und groupadd
            kann bei den verschiedenen Unix-Varianten etwas anders
            aussehen. Auch können die Befehlsnamen selbst variieren
            (z. B. adduser und
            addgroup).
          
            Unter Umständen wollen Sie dem Benutzer und der Gruppe
            einen anderen Namen als mysql zuweisen.
            In diesem Fall müssen Sie in den folgenden Schritten den
            entsprechenden Namen einsetzen.
          
Wählen Sie das Verzeichnis aus, in das Sie die Distribution entpacken wollen, und rufen Sie dieses auf.
Beschaffen Sie sich wie in Abschnitt 2.1.3, „Woher man MySQL bekommt“, beschrieben eine Distributionsdatei.
Entpacken Sie die Distribution in das aktuelle Verzeichnis:
shell> gunzip < /path/to/mysql-VERSION.tar.gz | tar xvf -
            Dieser Befehl erstellt ein Verzeichnis namens
            mysql-.
          VERSION
            Bei GNU tar ist kein separater Aufruf von
            gunzip erforderlich. Alternativ verwenden
            Sie den folgenden Befehl zum Dekomprimieren und Entpacken
            der Distribution:
          
shell> tar zxvf /path/to/mysql-VERSION-OS.tar.gz
Wechseln Sie nun in das Stammverzeichnis der entpackten Distribution:
shell> cd mysql-VERSION
Beachten Sie, dass Sie MySQL derzeit nur von diesem Stammverzeichnis aus installieren können. Sie können es nicht in einem anderen Verzeichnis erstellen.
Konfigurieren Sie den Release und kompilieren Sie alles:
shell>./configure --prefix=/usr/local/mysqlshell>make
Wenn Sie configure ausführen, sollten Sie weitere Optionen festlegen. Führen Sie ./configure --help aus, um eine Liste der Optionen anzuzeigen. Abschnitt 2.8.2, „Typische configure-Optionen“, beschreibt einige der nützlicheren Optionen.
            Wenn Sie eine E-Mail an eine MySQL-Mailingliste senden, weil
            configure fehlgeschlagen ist und Sie
            Hilfe benötigen, fügen Sie bitte alle ggf. in der Datei
            config.log vorhandenen Zeilen hinzu,
            von denen Sie annehmen, dass sie zur Problembehebung
            beitragen können. Ferner sollten Sie die letzten paar
            Zeilen der Ausgabe von configure
            aufführen. Verwenden Sie zum Übermitteln eines
            Fehlerberichts die in Abschnitt 1.8, „Wie man Bugs oder Probleme meldet“,
            beschriebenen Anweisungen.
          
Schlägt die Kompilierung fehl, dann finden Sie hilfreiche Informationen in Abschnitt 2.8.4, „Probleme beim Kompilieren?“.
Installieren Sie die Distribution:
shell> make install
            Wenn Sie eine Optionsdatei konfigurieren wollen, verwenden
            Sie eine der im Verzeichnis
            support-files vorhandenen Dateien als
            Vorlage. Ein Beispiel:
          
shell> cp support-files/my-medium.cnf /etc/my.cnf
            Sie müssen diese Befehle unter Umständen als
            root ausführen.
          
            Wenn Sie die Unterstützung für
            InnoDB-Tabellen konfigurieren wollen,
            sollten Sie die Datei /etc/my.cnf
            bearbeiten, das Zeichen # vor den
            Optionszeilen entfernen, die mit
            innodb_... beginnen, und die Optionswerte
            nach Bedarf ändern. Siehe auch
            Abschnitt 4.3.2, „my.cnf-Optionsdateien“, und
            Abschnitt 14.2.3, „Konfiguration“.
          
Wechseln Sie nun in das Installationsverzeichnis:
shell> cd /usr/local/mysql
Wenn Sie MySQL vorher noch nicht installiert hatten, müssen Sie die MySQL-Grant-Tabellen erstellen:
shell> bin/mysql_install_db --user=mysql
            Wenn Sie den Befehl als root ausführen,
            sollten Sie wie gezeigt die Option --user
            verwenden. Als Wert der Option sollte der Name des
            Anmeldekontos eingetragen werden, das Sie im ersten Schritt
            zur Verwendung für die Ausführung des Servers angegeben
            haben. Wenn Sie den Befehl ausführen, während Sie als
            dieser Benutzer angemeldet sind, können Sie die Option
            --user weglassen.
          
Wenn Sie die Grant-Tabellen mit mysql_install_db erstellt haben, müssen Sie den Server manuell neu starten. Wie dies mit dem Befehl mysqld_safe geht, wird in einem späteren Schritt erläutert.
            Weisen Sie als neuen Besitzer der Programmbinärdateien
            root und als neuen Besitzer des
            Datenverzeichnisses den Benutzer zu, unter dessen Konto Sie
            mysqld ausführen. Wenn Sie sich etwa im
            Installationsverzeichnis
            (/usr/local/mysql) befinden, sieht der
            Befehl wie folgt aus:
          
shell>chown -R root .shell>chown -R mysql varshell>chgrp -R mysql .
            Der erste Befehl setzt das Besitzerattribut der Dateien auf
            den Benutzer root. Der zweite setzt das
            Besitzerattribut des Datenverzeichnisses auf den Benutzer
            mysql. Der dritte schließlich setzt das
            Gruppenattribut auf die Gruppe mysql.
          
            Wenn Sie wollen, dass MySQL beim Starten des Computers
            automatisch startet, können Sie
            support-files/mysql.server in das
            Verzeichnis kopieren, in dem sich die Startdateien Ihres
            Systems befinden. Weitere Informationen finden Sie im Skript
             support-files/mysql.server selbst und
            in Abschnitt 2.9.2.2, „MySQL automatisch starten und anhalten“.
          
            Neue Konten können Sie mit dem Skript
            bin/mysql_setpermission einrichten, wenn
            Sie die Perl-Module DBI und
            DBD::mysql installieren. Informationen
            zur Vorgehensweise finden Sie in
            Abschnitt 2.13, „Anmerkungen zur Perl-Installation“.
          
Nachdem alles installiert wurde, sollten Sie Ihre Distribution testen. Verwenden Sie den folgenden Befehl, um den MySQL Server zu starten:
shell> /usr/local/mysql/bin/mysqld_safe --user=mysql &
        Wenn der Befehl sofort fehlschlägt und die Meldung
        mysqld ended ausgibt, finden Sie unter
        Umständen hilfreiche Informationen in der Datei
        host_name.err
Weitere Informationen zu mysqld_safe können Sie Abschnitt 5.4.1, „mysqld_safe — Startskript für den MySQL-Server“, entnehmen.
Hinweis: Für die in den MySQL-Grant-Tabellen aufgeführten Konten gibt es zunächst noch keine Passwörter. Wenn Sie den Server gestartet haben, sollten Sie entsprechend der in Abschnitt 2.9, „Einstellungen und Tests nach der Installation“, beschriebenen Verfahrensweise Passwörter für diese Konten einrichten.
Dies ist eine Übersetzung des MySQL-Referenzhandbuchs, das sich auf dev.mysql.com befindet. Das ursprüngliche Referenzhandbuch ist auf Englisch, und diese Übersetzung ist nicht notwendigerweise so aktuell wie die englische Ausgabe. Das vorliegende deutschsprachige Handbuch behandelt MySQL bis zur Version 5.1.

